Ingeborg Flierl wurde 1926 in Berlin geboren. Sie studierte Angewandte Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Seit 1953 ist sie künstlerisch freischaffend tätig. Ihr Werk umfasst mehr als 200 Gobelins, zahlreiche Applikationen, Druckgrafiken und baugebundene Arbeiten in Keramik.
Schon im Jahr 1952 begann sie, Aufträge für den öffentlichen Raum auszuführen.
So entstanden unter anderem Bildteppiche für das Rathaus in Magdeburg, den Palast der Republik, das Kronprinzenpalais und die Akademie der Wissenschaften in Berlin. In den Jahren 1981 bis 1983 arbeitete Ingeborg Flierl an einem Bildteppich für das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin. Das Triptychon mit dem Titel „Orpheus“ ist auch heute noch im Foyer des kleinen Konzertsaales zu sehen.
Eine Besonderheit ist Ingeborg Flierls umfassende Arbeitsweise. Sie entwirft und webt alle ihre Gobelins selbst. Dazu gehört auch das Einfärben der Wolle und das Einrichten des Webstuhls. Die handwerkliche Ausführung des Webvorgangs ist für sie ein erneuter Gestaltungsprozess, der ihre Komposition hinsichtlich Farb- und Formgebung vollendet.